Hunde mit Handicap

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Hunde mit Behinderungen gibt es in Ost- und Südeuropa genauso wie überall auf der Welt - ihr Schicksal ist aber häufig noch sehr viel trauriger als das der gesunden Tiere.
Sie schlagen sich  wie alle anderen Hunde dort mehr schlecht als recht durchs Leben. Vielleicht hatten sie einfach noch ein bisschen mehr Pech als die anderen und liefen Menschen in die Arme, die sie quälten, misshandelten oder verstümmelten. Oder sie wurden angefahren und schwer verletzt im Straßengraben liegen gelassen. Es ist ja nur ein Hund…
Einige wurden schon mit Behinderungen geboren und ohne die Hilfe von Menschen hätten sie oft nicht das erste Lebensjahr erreicht. Sie wären verhungert oder verdurstet.

Dann gibt es noch die Rassehunde: Manch ein Züchter entledigt sich eines Wurfs mit „Fehlern“ in einer der zahlreichen Perreras und hofft, dass seine Hündin beim nächsten Wurf wieder „einwandfreie“ Welpen liefert. Die Ware Hund…

Bis ein blinder Hund den Futternapf oder weggeworfenes Essen gefunden hat, ist die erhoffte Mahlzeit schon von anderen hungrigen Streunern gefressen. Sie leiden alle Hunger und kämpfen tagtäglich ums nackte Überleben. Ein Hund mit gebrochenem Bein kann sich keinen sicheren Schlafplatz ergattern – er ist zu langsam. Er ist oft das letzte Glied in der Rudelrangfolge.

Handicap-Hunde haben keine Chance, auf Fuerteventura ein einigermaßen lebenswertes Leben zu führen und vegetieren oft jahrelang unter schlechtesten Bedingungen vor sich hin. Dabei könnte ihr Leben so viel glücklicher verlaufen! Diese Hunde wurden von ihren Schicksalen ereilt, weil der Mensch seine Verantwortung nicht wahrgenommen hat – in mehrfacher Hinsicht nicht.

Doch die Tierhilfe Fuerteventura e.V. schaut auch hier nicht weg und gibt diesen Hunden eine Chance auf ein lebenswertes Hundeleben, denn: Jeder Hund hat ein Recht auf Leben und er hat ein Herz und eine Seele! Auch wir könnten bei der Hülle und Fülle an Hunden einfach wegsehen. Aber wir haben einen Grundsatz bei unserer Tierschutzarbeit und der besagt, dass wenn ein Tier den Weg zu uns findet oder wir auf es aufmerksam gemacht werden, wir auch alles in unserer Macht stehende tun, um es zu retten. Hier ist es wie mit der Fabel mit dem Seestern: „Für den einen macht es Sinn...“

Leider ist es bei der Vermittlung häufig so, dass Hunde mit Behinderungen übersehen werden, da viele Menschen sich ein Leben mit ihnen - meist aus Unwissenheit - zu aufwändig und kompliziert vorstellen. Dabei leidet ein Hund mit einer Behinderung mehr unter den Menschen, die damit nicht umgehen können oder wollen, als unter der Behinderung selbst.
Die Behinderungen oder Einschränkungen der Hunde werden mit menschlichen Augen gesehen und als bemitleidenswert, beängstigend oder nicht lebenswert empfunden. Würde man jedoch das Tier fragen, so würde es wohl antworten: „Mit mir ist doch alles ok! Ich bin nicht so schnell mit drei Beinen, aber ich kann auch rennen!“ oder „Ich sehe oder höre nichts, aber ich kann dafür besser riechen! Alles ist in Ordnung!“ oder „Was interessiert mich mein fehlendes Ohr? Ich finde mich auch so schön!“.

Einen Hund mit einem Handicap als Familienmitglied haben zu dürfen, ist eine Bereicherung, denn es ist so schön, miterleben zu dürfen, wie diese Tiere aufleben - wir können sehr, sehr viel von ihnen lernen. Natürlich ist es nicht immer einfach: Bei manchen Mitmenschen stößt man auf Unverständnis und muss auch manchmal Aufklärungsarbeit leisten. Manch einer wird fragen, warum das Tier nicht direkt eingeschläfert wurde.

Ich frage Sie: Liebt man einen Menschen weniger, weil er durch einen Autounfall ein Bein verloren hat? Oder irgendwann erblindet ist? Nein! Liebe ist immer gleich! Liebe hat nichts mit Äußerlichkeiten zu tun, sie hat etwas mit dem Herzen zu tun! Alles, was Sie für ein Leben mit einem behinderten Hund mitbringen müssen, ist Liebe, Selbstvertrauen und Konsequenz - alles wie bei einem nichtbehinderten Hund.

Ihr Handicap-Hund braucht nur eins nicht von Ihnen: Mitleid. Er ist nämlich ein ganz normaler Hund, also behandeln Sie ihn auch so. Denken Sie daran, auch ein gesunder Hund könnte irgendwann eine Behinderung bekommen, altersbedingte Taubheit zum Beispiel.

Gerade Tiere mit Behinderungen sind Kämpfer. Sie haben von Anfang an gelernt zu überleben. Sie wollen leben! Und gerade solche bemerkenswerte Kämpfernaturen verdienen es, sich am Leben zu erfreuen.
Und glauben Sie uns, wenn Sie einen dreibeinigen Hund durch die Gegend flitzen sehen, wenn die Tiere sich voller Lebensfreude im Gras wälzen, mit den anderen toben und spielen, ein tauber Hund perfekt auf Sichtzeichen „hört“ oder ein blinder Hund immer sicherer beim Gassi gehen wird - dann wird das eigene Herz ganz groß und warm.

Und Sie werden etwas Wunderbares fühlen: Stolz! Stolz auf Ihren so liebenswerten Kämpfer, der Ihnen Tag ein und Tag aus beweist: Sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Das Leben mit Ihrem kleinen Kämpfer ist wie mit einem nicht-behinderten Hund auch. Man hat einen Freund fürs Leben!

 

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