Beso unsere kleine Zaubermaus

Im Oktober 2018 haben wir Beso als Pflegehund aufgenommen. Eigentlich sollten hier in Deutschland ihre kaputten Kreuzbänder operiert werden. Bei einem CT im November 2018 wurde festgestellt, das Beso neben vielen anderen Erkrankungen wie Spondylosen, Athrosen, einer Hüftgelenkdysplasie und einer großen Umfangsvermehrung am Bauch auch mehrere inoperable Bandscheibenvorfälle hat.

Ende Januar 2019 wurde dann zuerst die stark wachsende Umfangsvermehrung entfernt. Diese stellte sich als bösartiger Tumor (Myxosarkom) heraus. Die Operation hat Beso sehr gut verkraftet und wir hatten den Eindruck, ihr ging es danach sogar viel besser.

Nach dem der Tumor entfernt war, stand wieder die Überlegung an, ob man nicht doch die Kreuzbänder operiert. Bei einer Kontrolluntersuchung im Juni 2019 wurde dann von ärztlicher Seite von einer chirurgischen Stabilisierung der Kniegelenke aufgrund der starken neurologischen Ausfälle abgeraten. Das waren keine guten Nachrichten.

Wir hatten ein schönes Jahr 2019. Wir haben zusammen drei tolle Urlaube verbracht und mit unserem Rüden Pepe war sie inzwischen ein super Team geworden.
Leider wurden die Lähmungen stärker und Beso‘s Gangbild immer schlechter.
Ihr Lebensmut, ihr Lebenswille und ihre Lebensfreude war ungebrochen.

Ab Februar 2020 war Beso dann hinten vollständig gelähmt. Leider hat sie den Hunderollstuhl, den wir ihr gekauft haben nicht akzeptiert. Wir haben sie dann mit einem Hundebuggy zu unseren Hunderunden mitgenommen und sie dort mit Unterstützung einer Tragehilfe kleine Stücke „laufen“ lassen. Auch im Jahr 2020 haben wir uns den Urlaub, trotz gelähmtem Hund, nicht nehmen lassen. Beso durfte immer mit dabei sein. Es hat ihr viel Spaß gemacht Neues zu erleben.

Durch ihre körperlichen Einschränkungen war Beso, mehr oder weniger, der Mittelpunkt unseres Lebens. Ihre Füße mussten täglich verbunden werden, um Scheuerstellen zu verhindern, die letzten Monate musste ihre Blase ausgedrückt werden, auch hatte sie das Kotabsetzen nicht mehr vollständig unter Kontrolle, aber man wächst mit seinen Aufgaben.

Obwohl Beso nun fast vollständig auf unsere Hilfe angewiesen war, hatten wir nie den Eindruck, dass sie keine Lebensfreude mehr hatte. Ganz im Gegenteil. Sie hat sich laut bemerkbar gemacht, wenn sie Hunger hatte und wenn es raus ging war sie mit voller Freude dabei. Die Ausflüge im Buggy hat sie geliebt, das war ihr deutlich anzumerken.

Leider wurde im September 2020 bei einer Kontrolluntersuchung eine starke Anämie festgestellt. Nach vielen Klinikbesuchen und Untersuchungen bekamen wir dann die schlimme Diagnose „Myelodysplastisches Syndrom“. Das bedeutet, dass ihr Knochenmark zu wenig funktionstüchtige Blutzellen bildet. Wir hatten die Hoffnung, es mit hochdosiertem Cortison in den Griff zu bekommen, doch für uns alle überraschend ging es Beso in der Nacht vom 19.10. auf den 20.10. sehr schlecht. Sie konnte sich vorne nicht mehr halten, hatte Schmerzen und dazu noch innere Blutungen bekommen, so dass wir uns schweren Herzens entschlossen haben, sie auf ihre letzte Reise zu schicken.

Wir haben einen ganz besonderen Hund verloren. Unsere kleine Maus hat so tapfer gekämpft und hat sich nie unterkriegen lassen. Sie hatte so viel Liebe für uns und wir haben sie so geliebt. Leider hatten wir nur zwei Jahre zusammen (13.10.2018 - 20.10.2020). In unseren Herzen lebt sie weiter.