Ana war schon eine Podenco-Oma. Trotzdem merkte man der lieben Hündin ihr gesetztes Alter von 12 Jahren nicht an: Sie hüpfte wie ein Springbock durch den Garten ihrer Pflegefamilie, musste alles, was neu war, sofort genauestens untersuchen und war für lange Ausflüge an der Schleppleine immer zu haben. Überhaupt konnte man nur Gutes von ihr berichten: Sie hatte sich - trotz ihrer traurigen Vergangenheit, in der sie einem Jäger gehörte, der sie töten lassen wollte, als sie zur Jagd nicht mehr "taugte" - sehr gut in das bestehende Rudel der Pflegefamilie integriert und wurde als aufgeschlossen und regelrecht "albern" beschrieben.

Wenn man sich die Fotos von Ana ansieht, ist es schwer zu glauben, dass sie nur ein milbenbefallenes Bündel Fell und Knochen war, als sie in die Obhut der Tierhilfe Fuerteventura kam. Die Milben gehörten schnell der Vergangenheit an, doch Ana hatte ein weiteres gesundheitliches Problem: Sie litt an Gesäugetumoren, die bereits Metastasen in der Lunge gebildet hatten.

Eine Untersuchung bei einem deutschen Tierarzt ergab, dass der Krebs nicht mehr operabel war (die Tumore am Bauch liessen wir dennoch entfernen, um ein erhöhtes Risiko auszuschließen). Selbstverständlich wurde Ana auf alle notwendigen Medikamente eingestellt und so erlangte sie schnell die oben beschriebene Lebensfreude zurück. Die jung gebliebene alte Dame blühte noch einmal richtig auf und bereitete ihrer Pflegefamilie sehr viel Freude.

Man soll immer dann gehen, wenn es am schönsten ist. Das muss sich auch Ana gedacht haben, als sie heute Morgen den Entschluss fasste, diese Welt für immer zu verlassen. Wir entsprachen ihrem Wunsch und liessen sie gehen, nicht gerne - aber doch in dem Wissen, das sie am Ende ein glücklicher Hund gewesen ist.

Wir danken Anas Pflegefamilie, welche sie in Würde leben und sterben liess und auch ihren Paten, welche uns dabei unterstützt haben, die laufenden Kosten für tierärztliche Behandlungen und Medikamente zu finanzieren.

Machs gut Ana, wir sehen uns!